Im Jahr 1964 beschrieb der Journalist Bernd Mayer die Not bildungsschwacher Kinder in einem Beitrag mit dem Titel „Wem die Hilfsschule nicht mehr helfen kann...“. Im Mai 1965 berichtete er aus „Bayreuth’s schwierigster Schulklasse“, die vier Wochen vorher von Stadtschulrat Kilchert als „probeweise Sonderklasse“ in der Hilfsschule eingerichtet wurde. Hilfsschullehrerin Ursula Kastner unterrichtete hier 14 Kinder, die amtlicherseits als „bildungsunfähig“ und „unbeschulbar“ eingestuft worden waren.
Am 21. Oktober 1965 saßen in der pädagogischen Hochschule in Bayreuth Ursula Kastner, Frau Wettengel, Prof. Dr. Albrecht sowie Dr. Kurt Blaser zusammen und beratschlagten, wie dem spastisch gelähmten Sohn Peter von Prof. Dr. Albrecht die bestmögliche Förderung zuteil werden könne. Aus diesem Grund und aus dem Wunsch heraus, die Eltern Peters und aller vergleichbarer Fälle zu entlasten gründeten sie den "Verein Hilfe für das behinderte Kind Bayreuth".
Wie in vielen anderen Städten Deutschlands wurde so auch in Bayreuth eine Dynamik in Gang gesetzt, an deren Ende vielfältige Einrichtungen zur Förderung von Menschen mit Behinderungen standen. So wurde 1967 die erste Sonderschule mit heilpädagogischer Tagesstätte in Bayreuth gegründet, die 1975 in das neu errichtete Heilpädagogische Zentrum am Geschwister-Scholl-Platz umzog. Dort im HPZ haben seitdem das heute Dr.-Kurt-Blaser-Schule genannte Förderzentrum sowie die Tagesstätte und das 7-Tage-Schülerwohnheim ihren Platz.
1979 nahm die Frühförderung, die sich an Eltern von Kindern im Vorschulalter richtet, ihre Arbeit auf. Im gleichen Jahr wurde die erste Wohngruppe für Erwachsene gegründet.
1985 schließlich wurde das Wohnhaus Laineck für 45 Bewohnerinnen und Bewohner mit erhöhtem Betreuungsbedarf eingeweiht. Heute gibt es außerdem auch drei Wohngruppen für Menschen mit geringerem Betreuungsbedarf.
Im Jahre 2003 beschloss der Vereinsvorstand eine enge Kooperation mit dem Diakonischen Werk Bayreuth. Die Hilfe für das behinderte Kind gGmbH wurde gegründet und ist bis heute Trägerin der Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Bayreuth.
Am 21. Oktober 2015 konnte der Verein auf 50 Jahre erfolgreichen Wirkens für Menschen mit Behinderung zurückblicken. In den Einrichtungen helfen kompetente Fachkräfte verschiedener Berufsgruppen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dabei, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Sie fördern und unterstützen sie, um bestmögliche Integration in ihr Lebensumfeld beizutragen.
Auch wenn heute der Verein nicht mehr der Träger der Einrichtungen ist, will er weiterhin zu deren Weiterentwicklung und Ausbau beitragen. Er versteht sich als der wichtigste Förderverein der von ihm gegründeten Einrichtungen und fühlt sich weiterhin verantwortlich, Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft einen Platz und Mitsprache zu geben.